Unter Ausdauersportlern ist Höhentraining ein erprobtes Mittel, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Doch glaubt man einer Studie der Université des Antilles et de la Guyane, dann verspricht ein Trainingslager in den Tropen sogar noch effizienter zu sein.

Wer in tropischem Klima Sport treibt, setzt seinen Körper einem hohen physischen Stress aus. Als Ergebnis reagiert der Körper mit Anpassung und könnte Sportlern nach der Rückkehr in ein gemäßigtes Klima Vorteile bringen, so die Annahme der französischen Wissenschaftler.
Untersuchung mit Schwimmern

Um diese These zu beweisen, ließen die Forscher je 8 Schwimmer 8 Tage lang in tropischem Klima oder in einem Höhentrainingslager trainieren. Als Kontrollgruppe dienten 4 Schwimmer, die dasselbe Trainingsprogramm in neutralem Klima absolvierten. Die jeweilige Leistung der Schwimmer wurde mit einem 400m-Freistil-Test vor und nach dem Trainingslager kontrolliert.

Das Ergebnis des Versuchs: Lediglich die Schwimmer aus den Tropen konnten sich im anschließenden Leistungstest über 400m verbessern. Und zwar um 5 Prozent 10 Tage nach dem Trainingslager und sogar um 10 Prozent 30 Tage danach. Die beiden anderen Gruppen zeigten nach dem Trainingszeitraum keine Leistungsveränderung.

Fazit

Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass Training in den Tropen tatsächlich zu einer signifikanten Leistungsverbesserung bei Schwimmern führt. Ursache für den Leistungszuwachs sei vermutlich die erforderliche Thermoregulation des Körpers. Hohe Luftfeuchtigkeit und große Hitze stressen den Körper, was zu einer Anpassung führt, so die Erklärung der Forschergruppe. Ob der Effekt auch auf anderen Sportarten übertragbar ist, müssen weitere Studien zeigen.

(International Journal of Sports Medicine)