Schwimmen: Warum eine gute Wasserlage Kopfsache ist

Eine der wichtigsten Voraussetzung für eine schnelle Schwimmzeit ist eine gute Wasserlage. Und dein Kopf ist maßgeblich dafür verantwortlich, ob du gut oder schlecht im Wasser liegst.

Allerdings ist mit Kopfsache weniger eine Frage der Konzentration gemeint, sondern vielmehr die Kopfhaltung. Einem Turner ist bewusst, wie wichtig die Kopfhaltung für die gesamte Körperlage ist. Wie sich der Körper im Raum verhält, regelt nämlich der so genannte Kopfstellreflex.

Der Kopf leitet Rotationsbewegungen ein

Vielleicht erinnerst Du Dich auch noch an den Turnunterricht: Wenn du eine Rolle vorwärts machen willst, solltest du dabei das Kinn auf die Brust nehmen. Dadurch wird die Wirbelsäule gekrümmt, und über den runden Rücken rollst du besser ab. Würdest du stattdessen den Kopf in den Nacken nehmen, ist ein Abrollen kaum noch möglich, ohne dir dabei den Hals zu brechen.

Der Kopf steuert gewissermaßen die Haltung und kann Richtungs- und Bewegungsänderungen einleiten. Mit der Blickrichtung ändert sich auch die Kopfhaltung. Bei einem Vorwärtssalto nimmst du das Kinn auf die Brust und leitest damit die Rotationsbewegung ein, während man bei einem Rückwärtssalto den Kopf gerade hält.

Die Blickrichtung steuert den Kopf

Genauso wie ein Vor- und Rückneigen eine Rotation um die Breitenachse einleitet, bewirkt das Drehen des Kopfes zur Seite bei einer Schraube eine Rotation um die Längsachse. Was hat das alles mit dem Schwimmen zu tun? Auch hier steuert der Kopfstellreflex die Wasserlage, weil er Einfluss auf die Körperachsen hat.

Grundlage für einen effizienten Schwimmstil ist eine flache Wasserlage an der Wasseroberfläche. Die meisten Einsteiger machen jedoch den Fehler, beim Kraulen nach vorne zu blicken. Dadurch steigt zum einen die Angriffsfläche, was den Wasserwiderstand erhöht. Zum anderen sinkt durch den Kopfstellreflex die Hüfte ab. Auch das steigert den Wasserwiderstand erheblich.

Die Folge ist meist eine hektische Beinarbeit, um die Wasserlage zu korrigieren. Genauso falsch wäre es übrigens auch, das Kinn auf die Brust zu nehmen.

Fehler erkannt, Fehler gebannt

Da sich der Kopf über die Blickrichtung gut steuern lässt, solltest du beim Kraulen immer nach unten blicken. Dadurch bringst du deinen Kopf in eine neutrale Lage und drückst den luftgefüllten Oberkörper ins Wasser, wodurch sich die Hüfte hebt.

Der zweite Fehler, den Einsteiger häufig machen, passiert bei der Atmung. Dafür musst du den Kopf seitlich aus dem Wasser bringen. Mit einer schnellen und starken Drehung des Kopfes leitest du eine Rotation um die Längsachse ein. Ein wenig um die Längsachse zu rollen ist zwar sinnvoll und wichtig beim Schwimmen, aber eine zu starke Rotation bringt deinen Körper aus dem Gleichgewicht.

Versuch den Kopf bei der Atmung ruhig zu halten und nicht hektisch aus dem Wasser zu drehen. Dein Blick geht seitlich über die Wasseroberfläche. Ein Brillenglas darf bei der Atmung übrigens unter Wasser bleiben.

Viel Erfolg!