Ertrinken sieht nicht aus wie im Fernsehen
Aufgrund des schönen Wetters hat nicht nur für Triathleten, sondern auch für Millionen andere die Badesaison begonnen. Damit steigt wieder die Gefahr von tödlichen Badeunfällen. Einige Opfer könnten gerettet werden, wenn wir die Anzeichen des Ertrinkens richtig erkennen würden.
Ertrinken sieht in Wirklichkeit leider nicht so aus, wie es im Fernsehen häufig dargestellt wird. Ertrinken ist ein stiller Vorgang. Wildes Gewinke, lautes Geschrei oder Gespritze – Fehlanzeige!
Ertrinkende befinden sich in einer Notsituation, die rationales Handeln erschwert. Die Anzeichen dafür erkennen jedoch viele nicht mal, wenn sie nur wenige Meter vom Ertrinkenden entfernt sind.
Das sind die Anzeichen beim Ertrinken:
- Statt auf sich aufmerksam zu machen, sind Ertrinkende damit beschäftigt, um ihr Leben zu kämpfen. Um Hilfe zu rufen, ist in den meisten Fällen nicht mehr möglich, weil unser Atemsystem auf die Atmung ausgelegt ist.
Die Stimme ist nur sekundär und wird durch die Atmung überlagert. Zuerst muss physiologisch unsere Atmung sichergestellt sein, sonst können wir nicht sprechen oder gar rufen.
- Der Mund des Ertrinkenden ist nur kurz über Wasser. Das Zeitfenster reicht gerade zum ein- und ausatmen. Rufen ist in der Regel nicht mehr möglich.
- Winken ist auch nicht möglich, weil der Ertrinkende seine Arme instinktiv dazu einsetzt, an der Wasseroberfläche zu bleiben. Die Arme werden seitlich vom Körper gehalten, um das Absinken zu verhindern.
- Der Körper eines Ertrinkenden befindet sich aufrecht im Wasser.
Wenn wir alle etwas aufmerksamer und weniger mit uns selbst beschäftigt wären, dann könnten wir künftig vielleicht das eine oder andere Leben retten. Das gilt vor allem für bessere Schwimmer, die in Notsituationen helfend eingreifen können.
In diesem Sinne: Seid achtsam und handelt besonnen!