Neue Studie zur Pacing-Strategie im Triathlon
Eine aktuelle Studie hat die Auswirkung unterschiedlicher Pacing-Strategien auf die Laufperformance beim Triathlon untersucht. Wann lohnt es sich, auf dem Rad das Tempo anzuziehen?
Die meisten Triathleten sind sich sicherlich darüber bewusst, welche Bedeutung ein konstantes Pacing im Rennen hat. Wer zu früh zu hart auf dem Rad fährt, steigert seinen Kohlenhydratverbrauch und riskiert, dass ihm im Rennverlauf die Körner ausgehen.
Verschiedene Studien haben bereits gezeigt, dass sich eine große Leistungsbandbreite auf dem Rad nachteilig auf die Laufperformance auswirken kann. Nun hat eine Forschergruppe die Fragestellung des Pacings neu beleuchtet und ihre Ergebnisse im Journal of Science and Cycling publiziert.
Das Studiendesign
Die US-Wissenschaftler ließen eine Gruppe Triathleten zwei verschiedene Pacing-Strategien ausprobieren. Im ersten Test absolvierten die Sportler ein Zeitfahren über 19 Kilometer bei 70 Prozent ihrer maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) und den letzten Kilometer dann bei 95 Prozent der VO2max. Im Anschluss stand ein 5km-Lauf mit maximaler Geschwindigkeit an.
In einem weiteren Test bestritten die Triathleten ebenfalls 19 Kilometer bei 70 Prozent und den letzten Kilometer bei 50 ihrer VO2max, gefolgt von einem All-Out-Lauf über 5 Kilometer.
Das Ergebnis
Interessanterweise konnten die Wissenschaftler keine signifikanten Unterschiede in der Laufleistung bei beiden Versuchen feststellen. Möglicherweise ist es demnach sinnvoll, gegen Ende der Radstrecke aufs Gas zu drücken, statt rauszunehmen. Dadurch spare man wertvolle Zeit ein, ohne die Laufleistung negativ zu beeinflussen.
Die Empfehlung gelte insbesondere für die kürzeren Distanzen, insbesondere bei Sprints. Eine Sprint Distanz sei ohnehin über die gesamte Renndauer unbequem. Viel Zeit für Erholung zwischendurch gebe es da ohnehin nicht, so Studienleiter Kevin Leathers.
Tipps für die Langstrecke
Startest du dagegen eher auf den längeren Mittel- oder Langdistanzen, ist die richtige Pacing-Strategie etwas trickreicher. Hier besteht ein erhebliches Risiko, dass man bereits in der ersten Rennhälfte überpaced und die Laufperformance darunter leidet.
Meine Empfehlung: Achte auf die Werte, die dein Radcomputer anzeigt, damit du in der richtigen Trainingszone bleibst. Idealerweise fährst du im Rennen mit Leistungsmesser und Puls. Dennoch solltest du dich nicht sklavisch auf die Zahlen verlassen, sondern auch auf deinen Körper hören.
Große Leistungsunterschiede auf der Radstrecke sind hier eher nicht zu empfehlen. Ein möglichst konstantes Pacing auf dem Rad sorgt für eine gleichmäßigen Energieverbrauch und spart im Optimalfall wertvolle Kohlenhydrate.
Quelle: Journal of Science and Cycling